22.10.24

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Kompetenzzentrum für die Arbeit der Zukunft zu Besuch bei BGH

Am 23. September 2024 besuchten Vertreter und Vertreterinnen des PAL-Konsortiums das Elektrostahlwerk BGH Edelstahl Freital GmbH. Dieser Besuch bot spannende Einblicke in die Welt der Stahlproduktion und die innovative Ausrichtung des Unternehmens, das seit 1857 besteht.

Hochmoderne Stahlproduktion

Im Werk in Freital werden bei beeindruckenden 1.700 Grad Celsius jährlich rund 100.000 Tonnen Stahl aus Elektroschrott geschmolzen. Torsten Ritschel, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender, erklärte den Besuchern den Prozess: Von der Materialvorbereitung am Schrottplatz über den Schmelzprozess bis hin zur individuellen Qualitätskontrolle jedes gefertigten Produkts – jeder Schritt erfordert ein hohes Maß an Präzision und Handwerk.

Automatisierung und Innovation

Obwohl viele Arbeitsschritte bereits automatisiert sind, bleibt die menschliche Expertise unverzichtbar. Das Unternehmen arbeitet eng mit Forschungsinstituten und Hochschulen zusammen, um weitere Automatisierungspotenziale zu prüfen und die Mitarbeitenden, insbesondere in körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten, zu entlasten.

Herausforderungen der Branche

BGH Edelstahl Freital gehört seit 1993 zur eigentümergeführten BGH-Gruppe, die kontinuierlich in die Modernisierung des Standorts investiert hat. Allerdings stehen sie vor Herausforderungen wie hohen Energiekosten und dem Fehlen staatlicher Förderungen für Elektrostahlwerke. Trotz dieser Hürden hat das Unternehmen beachtliche Fortschritte erzielt, insbesondere in Bezug auf die Reduktion des CO2-Ausstoßes um 75 % im Vergleich zu großen Stahlwerken.

Vielseitigkeit des Produkts

Die gefertigten Produkte von BGH Edelstahl Freital finden vielfältige Anwendungen in verschiedenen Branchen, darunter die Medizintechnik, Heizwerktechnik und sogar die Raumfahrt. Besonders beeindruckend ist die Fähigkeit des Unternehmens, Stähle in unterschiedlichsten Durchmessern zu produzieren – von robusten Stäben bis hin zu extrem feinen Drähten mit einem Durchmesser von nur 0,08 mm. Diese Vielseitigkeit verdeutlicht nicht nur die Flexibilität, sondern auch die Innovationskraft des Unternehmens, das sich stets an die Anforderungen seiner Kunden anpasst und gleichzeitig höchste Qualitätsstandards gewährleistet.

Zukunftsperspektiven

Für die PAL-Forschenden war der Besuch nicht nur informativ, sondern auch eine wertvolle Gelegenheit, Ideen für zukünftige Kooperationen zu entwickeln. Die Gespräche mit Torsten Ritschel eröffneten neue Perspektiven für Innovationen in der Stahlproduktion und die Möglichkeit, gemeinsam an neuen Projekten zu arbeiten.

Der Besuch bei BGH Edelstahl Freital verdeutlichte, wie traditionelles Handwerk und moderne Technologien in der Stahlproduktion zusammenkommen, um nachhaltige und qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Wir sind gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen und Kooperationen, die aus diesem inspirierenden Austausch hervorgehen werden.

Fotos von Katrin Meusinger, Friedrieke Wittenburg

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