1-Dollar-Brille

Draht für besseren Durchblick: BGH schafft neue Perspektiven

Seit dem 1. Juli 2021 werden aus Federstahldraht der BGH Brillen in Burkina Faso gefertigt. Der Verein EinDollarBrille e.V. gibt diese an Kinder und Erwachsene in Entwicklungsländern aus. Mit der kostenlosen Bereitstellung des Federstahldrahtes durch die BGH verhilft die EinDollarBrille noch mehr Menschen zu gutem Sehen.

Freudestrahlend setzt Salomy aus Malawi (Foto) ihre neue Brille auf: „Ich sehe plötzlich alles ganz scharf!“, sagt sie. Schon vor langer Zeit hatte ihr ein Arzt gesagt, sie solle sich eine Brille kaufen. Ihre Eltern konnten sich die umgerechnet 30 Euro für eine Brille jedoch nicht leisten. Deshalb hat Salomy in der Schule immer von ihrer Sitznachbarin abgeschrieben. „Ich bin so froh, dass ich jetzt selbst lesen kann, was an der Tafel steht. Ich möchte einmal studieren und da muss ich gute Noten haben.“

Rund 950 Millionen Menschen auf der Welt leiden laut einer Studie der WHO (2019) unter einer behebbaren Fehlsichtigkeit, können sich jedoch keine herkömmliche Brille leisten und haben meist auch keinen Zugang zu augenoptischer Versorgung. Die Folgen sind gravierend:

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  • Kinder können nicht lernen.
  • Erwachsene können keiner qualifizierten Arbeit nachgehen und nicht ausreichend für ihre Familien sorgen.

EinDollarBrille e.V. hat zur Lösung dieses Problems ein nachhaltiges Modell entwickelt, das auf dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ basiert. Ziel des Vereins ist es, weltweit eine jeweils standortnahe augenoptische Grundversorgung für alle Menschen zu schaffen. Dazu gehört die Versorgung der bedürftigen Menschen mit qualitativ hochwertigen, lokal produzierten und dabei günstigen, robusten und individuell angepassten Brillen. Im Sommer 2021 erfolgte die erste Lieferung Feindraht nach Burkina Faso. Von lokalen Fachkräften wurde der Feindraht zu Brillen gebogen.

Vom Draht zur Brille

Die EinDollarBrille besteht aus einem extrem leichten und stabilen Federstahlrahmen der Güte 1.4310. Dieser wird aus einem Draht mit 1mm Durchmesser mit einer einfachen Biegemaschine gebogen. Da diese keinen Strom benötigt, kann das Verfahren auch in ländlichen Regionen von Entwicklungsländern eingesetzt werden. Die vorgefertigten KunststoffBrillengläser werden mit einem einfachen Handgriff in den Brillenrahmen eingeklickt.

BGH und EinDollarBrille – eine Partnerschaft trägt Früchte

Die vom Verein selbst ausgebildeten Brillenproduzenten zeigen sich beeindruckt von der Qualität des gespendeten Federstahls. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, wie schwierig es ist, den richtigen Draht für die Brillen zu finden – der nötige Kompromiss zwischen Flexibilität und Bruchfestigkeit ist das entscheidende Element. In den 10 Ländern, in denen der Verein mittlerweile aktiv ist, fahren die Teams der EinDollarBrille mit Minibussen von Dorf zu Dorf, bepackt mit der nötigen Ausrüstung, um Sehtests durchzuführen und – wenn nötig – eine Brille anzupassen

Rund 300.000 Menschen hat der Verein bereits mit Brillen versorgt. Dazu gehören neben der Aufklärung der Bevölkerung die Ausbildung der Brillenproduzenten und augenoptischen Fachkräfte, die Schaffung von Infrastrukturen und das Angebot kostenloser Sehtests. Bereits über 200 Mitarbeitende sind in den Projektländern für die EinDollarBrille tätig und können sich mit ihrem Einkommen eine neue Existenz aufbauen.

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